Wie viel verdient man im Brandschutz in Deutschland

Löhne im Brandschutz: Einstiegsgehälter bis Spitze

Brandschutz ist in Deutschland ein breites Berufsfeld – vom operativen Einsatz bei Berufs- oder Werkfeuerwehren über interne Brandschutzbeauftragte bis hin zu Ingenieurinnen und Sachverständigen im vorbeugenden Brandschutz. Viele fragen sich: Was verdient man als Brandschutz-Profi? Die Antwort hängt stark von Aufgabe, Verantwortung, Qualifikation und Region ab, folgt aber einigen klaren Mustern.

Was verdient man im Brandschutz in Deutschland?

Im alltäglichen Sprachgebrauch meint „Brandschutz“ sowohl den abwehrenden Brandschutz (Feuerwehr) als auch den vorbeugenden Brandschutz (Planung, Prüfung, Organisation). Entsprechend unterschiedlich sind die Vergütungslogiken: Im öffentlichen Dienst gelten Besoldungstabellen oder der TVöD, in der Industrie und Beratung tarifliche oder frei verhandelte Gehälter. Hinzu kommen Zulagen, Schichtmodelle und Bereitschaften, die den Bruttoverdienst spürbar verändern können.

Als grobe Orientierung: Im operativen Feuerwehrdienst (kommunal/TVöD bzw. Besoldung A) liegen Einstiegsgehälter typischerweise bei etwa 2.800–3.400 € brutto im Monat, mit Schicht-, Gefahren- und Einsatzzulagen oft 3.200–4.000 € und mehr. In der Werkfeuerwehr der Industrie starten viele zwischen 3.200–4.200 € monatlich, mit Schicht- und Wochenendzulagen sind 3.800–5.000 € realistisch. Interne Brandschutzbeauftragte bewegen sich häufig bei 45.000–65.000 € brutto im Jahr; im Consulting oder als Senior-BSB sind 60.000–85.000 € üblich. Fachplanerinnen und Ingenieure für vorbeugenden Brandschutz liegen meist zwischen 50.000–75.000 € zum Einstieg/Mid-Level, mit Erfahrung 70.000–95.000 €, Projektleitung 80.000–110.000 €. Prüfsachverständige und sehr erfahrene Gutachter kommen nicht selten auf 90.000–140.000 €.

Wichtig sind die Einflussfaktoren: Qualifikationen (z. B. Laufbahngruppe, Meister/Techniker, Studium, VdS/CFPA-Zertifikate), Leitungs- und Budgetverantwortung, Schichtarbeit mit Nacht-/Feiertagsdiensten sowie Rufbereitschaft. Im öffentlichen Dienst zählen Stufenaufstiege und Beamtenbesoldung, in der Industrie Tarifbindung und variable Vergütung. Netto spielt zudem die Steuerklasse eine Rolle, und Zusatzleistungen wie betriebliche Altersvorsorge, Zeitkonten oder Zuschläge erhöhen die Gesamtvergütung.

Gehälter nach Erfahrung, Region und Position

Mit der Erfahrung steigen Verantwortung und Gehalt spürbar. Einsteiger im mittleren feuerwehrtechnischen Dienst oder in der Werkfeuerwehr bewegen sich oft im unteren bis mittleren 3.000er-Monatsbereich; nach einigen Jahren, Zusatzqualifikationen (z. B. Gruppenführer, Atemschutzgerätewart, Maschinist) und Leitungsaufgaben sind 3.800–5.200 € monatlich realistisch. Im vorbeugenden Brandschutz starten Ingenieurinnen und Fachplaner häufig bei 48.000–60.000 € jährlich; mit 3–5 Jahren Erfahrung sind 60.000–80.000 € üblich, Senior-Profile erreichen 70.000–100.000 € und mehr, insbesondere mit Projekt- und Teamverantwortung. Prüfsachverständige und leitende Fachplaner liegen noch darüber, abhängig von Auslastung und Haftungsumfang.

Regional variiert das Niveau. In Süddeutschland (Bayern, Baden-Württemberg) sowie in Hessen sind die Gehälter im privaten Sektor tendenziell höher als im Norden oder Osten; Ballungsräume wie München, Stuttgart, Frankfurt, Köln/Düsseldorf und Hamburg zahlen überdurchschnittlich, wohingegen ländliche Regionen niedriger vergüten. Im öffentlichen Dienst gleichen Tarif- und Besoldungstabellen zwar einiges an, doch Zulagen, kommunale Regelungen und die Lebenshaltungskosten machen einen Unterschied. In der Industrie wirkt zudem die Tarifbindung (z. B. IG Metall, IGBCE) und der Branchenmix am Standort.

Die Position bestimmt die Bandbreite maßgeblich. Ein Brandschutzhelfer erhält oft keinen eigenständigen „Job-Gehaltstitel“, da die Rolle meist Zusatzaufgabe ist. Ein Brandschutzbeauftragter hingegen kann – je nach Umfang, Branche und Unternehmensgröße – von etwa 50.000 bis 85.000 € verdienen; Leitung EHS/Brandschutz in großen Unternehmen überschreitet teils 100.000 €. In der Feuerwehr reichen Spannen vom mittleren Dienst bis zu gehobenem/höherem Dienst (z. B. Gruppenführer, Zugführer, Einsatzleiter, Amtsleitung) mit entsprechend höherer Besoldung. In der Planung/Prüfung liegen die Spitzen bei Projektleitung, Niederlassungsführung oder als öffentlich bestellter bzw. anerkannter Sachverständiger – hier sind sechsstellige Gesamtpakete, teils mit Bonus, möglich.

Die Frage „Was verdient man als Brandschützer?“ lässt sich am besten mit „Es kommt darauf an“ beantworten – auf Aufgabe, Erfahrung, Region und Verantwortung. Wer gezielt in Qualifikationen investiert, Schicht- und Leitungsbereitschaft mitbringt und Standorte klug wählt, kann sein Gehalt deutlich steigern. Für eine konkrete Einschätzung lohnt der Blick in Tarif- und Besoldungstabellen, regionale Gehaltsberichte sowie das Gespräch mit Branchenkollegen und potenziellen Arbeitgebern.

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