Wie viel verdient man im Brandschutz in Deutschland

Brandschutz-Gehalt: Position, Branche, Bundesland

Was verdient man als Brandschutz-Profi in Deutschland? Die Antwort hängt stark davon ab, ob man im Einsatzdienst der Feuerwehr, in der Industrie, in der Planung oder als Sachverständige unterwegs ist. Neben Qualifikation und Verantwortung spielen Tarifbindung, Schichtarbeit und Region eine große Rolle. Der folgende Überblick ordnet typische Gehälter, Karrierewege und Unterschiede realistisch ein.

Wie viel verdient man im Brandschutz in Deutschland?

In der operativen Praxis (Berufsfeuerwehr, Werkfeuerwehr) liegen Einstiegsgehälter meist zwischen rund 2.800 und 3.600 Euro brutto im Monat, je nach Laufbahn und Tarif/Besoldung. Mit Schicht-, Nacht- und Wochenendzulagen kommen viele im Einsatzdienst realistisch auf 3.300 bis 4.200 Euro brutto monatlich, mit zunehmender Erfahrung und Funktion entsprechend mehr. In der Industrie (Werkfeuerwehr, HSE/Brandschutz) sind 3.500 bis 4.200 Euro zum Start üblich; tarifgebundene Betriebe in Chemie oder Energie zahlen oft die oberen Spannen.

Im organisatorischen und technischen Brandschutz (z. B. Brandschutzbeauftragte, Fachplaner) bewegen sich Einstiegsgehälter häufig zwischen 3.500 und 4.700 Euro pro Monat (etwa 42.000 bis 56.000 Euro jährlich). Fachplaner:innen/Ingenieur:innen für vorbeugenden Brandschutz und TGA erreichen mit 2–5 Jahren Erfahrung meist 4.800 bis 6.500 Euro monatlich (ca. 58.000 bis 78.000 Euro jährlich). Projektleitung und Teamleitung liegen nicht selten zwischen 6.000 und 8.000 Euro, in großen Städten oder bei komplexen Projekten auch darüber.

Sachverständige und Prüfsachverständige zählen zu den Top-Verdienern: Angestellt sind 6.500 bis 10.000 Euro brutto monatlich realistisch (ca. 78.000 bis 120.000 Euro jährlich), je nach Bundesland und Anerkennungen. Selbstständige mit guter Auslastung erzielen Tagessätze um 900 bis 1.400 Euro; der Jahresumsatz kann entsprechend über 120.000 bis 180.000 Euro liegen. Wichtig zur Einordnung: Die Freiwillige Feuerwehr ist ehrenamtlich; hier gibt es in der Regel keine Gehälter, höchstens Aufwandsentschädigungen (oft 5–15 Euro je Einsatzstunde oder pauschale Jahressätze).

Einstiegsgehalt, Karrierewege und Unterschiede

Der Einstieg variiert stark: Als Werkfeuerwehrfrau/-mann (mit Ausbildung) liegen Startgehälter häufig bei 38.000 bis 48.000 Euro jährlich, zuzüglich Schichtzulagen, die 10–25 Prozent extra bringen können. Im technischen Service (Brandmelde- und Löschtechnik) starten Monteur:innen/Techniker:innen oft bei 32.000 bis 42.000 Euro; Projektleiter:innen bewegen sich später bei 55.000 bis 75.000 Euro. Nachwuchs im präventiven Brandschutz (z. B. Bau-/TGA-Ingenieurwesen, Architektur mit Schwerpunkt Brandschutz, Sicherheitsingenieurwesen) beginnt meist zwischen 45.000 und 55.000 Euro.

Karrierewege sind vielfältig: Im Einsatzdienst führen Funktionen wie Truppführer:in, Gruppenführer:in, Wachabteilungsleitung bis in Besoldungsgruppen/Entgeltbänder, die mit Zulagen solide 50.000 bis 65.000 Euro und mehr ergeben; im gehobenen/ab A10-A12 steigen die Bezüge deutlich. In Unternehmen kann der Weg vom Brandschutzbeauftragten über HSE-Management bis zur Leitung Arbeitssicherheit/Brandschutz führen (typisch 70.000 bis 100.000 Euro). In der Planung geht es vom Junior-Fachplaner zur Projektleitung, Teamleitung und ggf. Partner:in – mit 80.000 bis 120.000 Euro in Seniorrollen, je nach Markt und Verantwortung.

Unterschiede erklären sich durch Qualifikationen (z. B. VdS, CFPA-E, EIPOS, staatliche Anerkennung als Prüfsachverständige:r), Tarifbindung (IG BCE/Metall vs. Haustarif), Branche (Chemie, Energie und Pharma zahlen oft besser), Schicht- und Gefahrenzulagen, Projektgröße sowie Standort. Süddeutschland und Ballungsräume liegen häufig 10–20 Prozent über dem Bundesdurchschnitt, strukturschwächere Regionen teils darunter. Wichtig ist auch die Ausgestaltung von Bereitschaft, Rufdienst, Überstundenregelungen und Dienstzeiten – all das macht in der Summe einen spürbaren Unterschied.

Kurz gesagt: Auf die Frage „Was verdient man als Brandschutz?“ gibt es keine Einheitszahl – operative Feuerwehr, Industrie, Planung oder Sachverständigenwesen unterscheiden sich deutlich. Wer gezielt Qualifikationen aufbaut, tarifgebundene Arbeitgeber prüft und Zulagen sowie Dienstmodelle einbezieht, kann seine Einkommensperspektive spürbar verbessern. In einem heißen Arbeitsmarkt für Brandschutz-Fachkräfte sind die Chancen derzeit so gut wie selten.

Weitere Beiträge